Kia Rio: Auf Schlittenfahrt durchs Ruhrgebiet

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Der Kia Rio. Die vierte Generation präsentiert sich nach umfangreichem Update gestärkt im Modelljahr 2021

Feuer und Eis. Heißer, spannender und vor allem eisiger kann eine Testfahrt in Deutschland wohl kaum sein. Rund 500 Kilometer von Hamburg nach Köln und zurück durch ein tiefgefrorenes Land mit Schneeverwehungen, vereisten Autobahnspuren, Bibber-Temperaturen, Endlos-Staus, Unfällen, umgekippten Transportern, querstehenden Lkw und einem verlässlichen City-Flitzer, der alle Wetterwidrigkeiten mit Bravour meistert, mich sicher und verlässlich Mitte Februar 2021 durchs Winterwonderland kutschiert. Ein Erlebnisbericht.

Testfahrt mit dem Kia Rio durch den Winter – keine besonderen Vorkommnisse Foto: Michael Neher

Frostwochen in Deutschland. Nicht bei McDonalds oder Burger King, sondern auf den hiesigen Straßen. Ob groß oder klein, Seiten- oder Hauptstraße, Stadt- oder Fernverkehr, alles dicht, alles üppig überzuckert und tiefgefroren. Nutzt aber alles nichts, der Autor und Testfahrer hat Termine, muss flugs ins rheinische Köln.

Abfahrt nachmittags in der Hansestadt. Zuvor Vorbereitung auf den Ernstfall: Zwei zusätzliche Decken, ein Schlafsack, reichlich Proviant, Wasser und eine Thermoskanne mit heißem Tee. Man weiß ja nie. Nachts zuvor wurden hunderte Autofahrer in einer Schneefalle auf der A2 zwischen Hannover und Dortmund jäh eingeschlossen. Im Blätterwald werden dagegen olle Kamellen von der Schneekatastrophe 1978/79 genüsslich aufbereitet und zum Frühstück aufgetischt. Ich denke: „Früher nannten wir es Winter!“

Wegen des andauernden Schneefalls verlege ich meine Abfahrzeit von 15 auf 13 Uhr vor. Sicher ist sicher. Weiterer Vorteil: So bleibt mir der notorische Dauerstau nachmittags vor dem Elbtunnel auf der A7 vielleicht erspart. Beim Blick in den Himmel hadere ich trotzdem mit dem Schicksal: „Ausgerechnet heute musst Du mit dem Auto nach Köln…!“ Und zwar nicht mit einem allradgetriebenen, offroadgestählten und polarkreiserprobten Geländewagen, neudeutsch SUV (Sports Utility Vehicle) genannt, sondern mit einem kleinen, kessen Stadtfloh.

Elegante Proportionen, knackiger Look und sportlicher Auftritt: der Rio kann sich sehen lassen

Genauer gesagt mit dem Kia Rio. Ein kompakter City-Flitzer in der vierten Generation, direkt von der Schönheitsfarm, gestärkt bei einer veritablen Frischzellenkur. Laut Hersteller vor allem technisch umfassend überarbeitet mit modernisierter Antriebspalette, darunter Kias erster Mildhybrid-Benziner, einem größeren Touchscreen inklusive einem Top-Navi mit den Online-Diensten UVO-Connect – sehr wichtig, um nicht zu sagen lebenswichtig, für aktuelle Just-in-Time-Stau- und Wetterupdates. Dazu noch etliche neue Assistenzsysteme, die noch mehr aktive Unterstützung bieten, einem für einen Kleinwagen großzügig geschnittenen Innenraum, hohem Ausstattungsniveau und der, gerade in diesen eisigen Zeiten, besonders beruhigenden 7-Jahre-Kia-Herstellergarantie. Das aufpolierte Blechkleid mit dem gelifteten Modellgesicht vernachlässigen wir mal – wird ja eh ruckzuck von Schnee, Straßen- und Winterschmutz überdeckt.

Nun denn. Kaum 15 Minuten unterwegs schon der erste Stau. Zwischen Stellingen und Volkspark quält sich die Blechlawine über die schneebedeckte Autobahn. Die A7, in diesem Teilstück ohnehin eine der meist befahrenen Fernstraßen, steht quasi still. Dauerbaustelle wegen Verbreiterung auf acht Spuren plus drei Übertunnelungen und dann noch Schneeflocken – das ist zu viel für die Operation am offenen Herzen. Hinterm Elbtunnel das gleiche Spiel. Keine 75 Minuten später überquere ich die Hamburger Landesgrenze und rolle sanft, Winterreifen-gefedert über die relativ freie A1 in Richtung der Stadt, deren Namen ich nicht sagen, äh, schreiben darf. Zeit, sich einigen Ausstattungsdetails im Kia Rio etwas aufmerksamer zu widmen.

Besseres Material, bessere Verarbeitung und mehr Platz und Komfortelement. Der Rio ist auch im Interieur erwachsener geworden

Unter der aufgehübschten Haube, die geliftete Frontpartie trägt die typische Kia-Tigernase jetzt noch filigraner, arbeitet zufrieden und gleichmäßig ein 1,0-Liter Benziner mit 120 PS (88 kW). Spritzig, antrittsstark und vollkommen ausreichend für ein B-Segment-Modell. Novum: Teil der Topmotorisierung ist Kias erstes Benzin-Mildhybridsystem, das im Rio sein Debüt feiert. Beim Testwagen ist die 48-Volt-Technologie anstatt mit dem ebenfalls neuen „intelligenten Schaltgetriebe“ (iMT) mit dem optional erhältlichen Sieben-Stufen-Doppelkupplungsgetriebe (DCT) gekoppelt. EcoDynamics+, so die offizielle Herstellerbezeichnung, beinhaltet neben der Batterie einen Startergenerator, der sowohl beim Beschleunigen den Verbren­nungsmotor unterstützt als auch eine effiziente Energierückgewinnung gewährleistet. Vorteil: Die Elektrifizierung hat Kia zufolge die CO2-Emissionen des Topaggregats um rund zehn Prozent reduziert. Dazu trägt auch das intelligente Schalt­getriebe bei. Es verfügt über eine elektronisch gesteuerte Kupplung („Clutch-by-wire“) und kann dadurch den Motor bei Bedarf eigenständig vom Getriebe ent­koppeln. Der Rio kann deshalb sowohl in der Schalt- als auch in der Automatikversion „segeln“ – also während der Fahrt den Verbrenner abschalten, wenn die Voraussetzungen dafür gegeben sind.

Plötzlich fordert die Straße wieder höchste Aufmerksamkeit. Denn: Ski und Rodeln im Weserbergland sind verdammt gut. Die Straßenverhältnisse eher nicht. Zwischen Osnabrück und Bad Oeynhausen geht gar nichts mehr. Totale Verstopfung über mehr als 35 Kilometer. Die Verkehrsinfo vermeldet: „Planen Sie mindestens zwei Stunden zusätzlich ein.“ Auf der A1 wird es auch zunehmend kritischer. Aber nicht für mich und nicht für den Rio. Der kleine Koreaner führt mich sicher durchs Gestöber, UVO-Connect zeigt mir den Weg. Am Abzweig Lotte geht’s Richtung Amsterdam und dann ein paar Kilometer weiter auf die A31 Richtung Oberhausen. Frei Fahrt, trotz schwer vollgeschneite Bahn.

Am Straßenrand ein Schneeräumer. Was macht der da? Pause? Defekt? Oder hat er einfach aufgegeben? Man weiß es nicht. Wie sagte schon der Kaleu im weltberühmten Kriegsdrama „Das Boot“: „Einfach durchsacken lassen!“ Das klappt. Teilweise im Schritt-Tempo, für viele weitere Kilometer durch den Pott mit höchstens 60 km/h bewältigt der Kia Rio die unwirtliche Schneelandschaft ohne groß zu mucken. ABS und ESP haben den Wagen fest im Griff, die zahlreichen elektronischen Helfer bugsieren den lütten Koreaner sicher nach Köln. Alaaf. Ach nee, Karneval ist ja nicht.

Liefert erstklassige Bilder: die Rückfahrkamera

Noch ein paar Facts zum Schluss. Laut Hersteller liefert Rio Nummer 4 gleich sieben gute Gründe, ihn ins Herz zu schließen. Da ist z. B. das schicke Aussehen, das ihm den renommierten „If Design Award“ beschert hat. Trotz der eingeschränkten Maße im B-Segment kommt der Rio merklich größer um die Ecke und vermittelt vorn und hinten ein angenehmes Raumgefühl. Bei Länge (4,07 m), Radstand (2,58 m) und Gepäckvolumen (325 – 980 l) hat der kompakte Koreaner zugelegt und bietet allen fünf Passagieren gute Platzverhältnisse.

In puncto Technik und Fahrassistenzsysteme, das hat die ausführliche Wintertestfahrt bestätigt, hat Kia den Rio ebenfalls ordentlich bestückt. Zu den Komfortfeatures, zum Teil bereits serienmäßig an Bord, zählen u. a. Sitz- und Lenkradheizung, Regensensor, selbstabblendender Rückspiegel, Rückfahrkamera und Klimaautomatik. Nicht fehlen dürfen Berganfahrhilfe, Tempomat, Notbremsfunktion mit Fußgänger-Erkennung, Fernlicht- und Spurhalteassistent sowie Müdigkeitswarner und Parkpilot. Für die Generation iPad liefert das neue Infotainmentsystem inklusive Farbtouchscreen (5 – 7 Zoll) alle unverzichtbaren Digitalstandards plus Apple-Carplay und Android-Auto. Preis: ab 14.590 Euro.