Toyota RAV4 GR Sport: Die sportliche Speerspitze

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Toyota RAV4 GR Sport auf vereistem See in Schweden
Sportliche Speerspitze: der Toyota RAV4 GR Sport Fotos: Michael Neher

Performance-Schub für den Plug-in-Hybrid. Toyota verpasst seinem SUV-Urgestein einen knackigen Sportanzug. Und weil die Japaner gerade beim Einkleiden sind, gibt’s noch einen feschen Winterdress obendrauf. Der Grund: Härtetest im schwedischen Lulea. Frisch geliftet und erstmals auch als besonders dynamische Version stellt sich dort der Toyota RAV4 GR-Sport vor. Die bisher coolste Variante und sportliche Speerspitze des meistverkauften SUVs der Welt.

Cooler Wintertest in Schwedisch Lappland

Toyota-RAV4-GR-Sport als Frontansicht
Das SUV-Urgestein RAV4 in der fünften Auflage auf fortschrittlichen Wegen dank Toyotas moderner Hybridantriebstechnik

„Don´t eat the yellow snow“, wusste schon der gern Konventionen sprengende amerikanische Rockbarde Frank Zappa. Und der Hundeschlittenführer ergänzt: „…where the Huskies go“. Und warum schreibe ich das? Weil es zum Start des Toyota-Testdrives erstmal vom Hafen Luleas über den zugefrorenen Ausläufer des Brändöfjarden bei -9 Grad rund eine halbe Stunde mit einigen PS per Husky-Schlitten zum Objekt der Begierde geht – oder besser schrubbt. Und da steht er dann also. Glitzert in sattem Bordeaux-Rot in der klirrenden nordschwedischen Vormittagssonne – der RAV4 GR Sport.

Neuer Toyota RAV4 GR Sport krönt umfangreich modifizierte SUV-Baureihe

Seine Maße: 4,60 Meter lang, 1,86 Meter breit und 1,69 Meter hoch. Radstand: 2, 69 Meter. Gewicht: 1.795 – 1.825 Liter (Hybrid); 1.910 – 2.000 Liter (Plug-in-Hybrid). Seine besonderen Merkmale: geschärftes Design, verbessertes Fahrwerk, ein paar aufgemöbelte Komfortelemente und Ausstattungsextras – obendrein alles auf Dynamik getrimmt. Ein Konzept, das bereits bei etlichen anderen Hersteller erfolgreich läuft, und so auch bei Toyota. Der asiatische Autobauer versieht diese sportlichen Speerspitzen, die sich vor allem optisch am Motorsportauftritt der Japaner orientieren, mit dem Kürzel GR – die Abkürzung für Gazoo Racing.

Testwagen ist der Toyota RAV4 GR Sport PHEV

Auto-Journalist Michael Neher beim Winterstest
War bei dem Wintertest des neuen Toyota RAV4 GR Sport im schwedischen Lulea dabei: Auto-Journalist Michael Neher

Bei unserem athletischen Testwagen setzen schwarze Radläufe, Seitenleisten und hintere Türverkleidungen genauso Akzente wie das schwarze „G-Mesh“-Muster am Kühlergrill und den markant eingefassten Nebelscheinwerfern. Einen harmonischen Kontrast bildet zudem der Frontspoiler im martialisch klingenden „Gunmetal“-Grau. Als weitere Performance-Botschafter fallen die dezenten GR-Plaketten an der Front und hinteren Tür ins Auge. Zusätzliche Würze bringt noch ein spezielles optisches Schmankerl ins Spiel: Der RAV4 GR Sport darf als erster Toyota überhaupt auf fetten 19-Zöllern stehen.  Die modischen, schwarz glänzenden Sport-Puschen wurden mit feinen, maschinell bearbeiteten Nadelstreifen verziert, die das kräftige Fünf-Doppelspeichen-Design unterstreichen.

Unter der Haube setzt Toyota auf Bewährtes

Unter der Haube setzt Toyota auf Bewährtes. Wir fahren ohne großes Murren mit dem Plug-in-Hybrid (PHEV) über Eis und Schnee. Für den Vortrieb des Stecker-SUVs sorgen zwei Elektromotoren und ein 2,5-Liter-Benziner. Systemleistung: 306 PS (225 kW). Die 18,1-kWh-Lithium-Ionen-Batterie soll bis zu 75 Kilometer (WLTP) rein elektrisch schaffen. Zumindest erscheint dies bei den Tiefkühlschrank eher ein theoretischer Wert zu sein. Auch mit dem Wiederaufladen ist das so eine Sache. Selbst im, was die Verbreitung von E-Fahrzeugen angeht, fortschrittlichen Skandinavien, lässt die Ladeinfrastruktur noch zu wünschen übrig. Das gilt insbesondere auch für das Winter-Wonderland rund um Lulea.

Finnische Nokian-Spikes liefern notwendigen Grip

Toyota RAV4 GR Sport kämpft sich durch Schnee und Eis
Auch extreme Wetterbedingungen meistert der Toyota RAV4 GR Sport mit Bravour

Dafür ist der Fahrspaß hoch. Die finnischen Nokian-Spikes liefern den notwendigen Grip, um durchs tiefgefrorene Lappland zu düsen. Die Landschaft ist atemberaubend, die Luft rein. Hin und wieder kreuzen ein paar arglose Rentiere die verschneiten Straßen. Selbst spontane Traktionstest nach Vollgasspurt – der PHEV beschleunigt in sechs Sekunden auf Tempo 100, meistert der agile Bestseller mit Bravour. Technik und Allrad sei Dank. Auch bei Handling, Kurvenverhalten und den vielen elektronischen Helfern kommen beim japanischen Teilzeitstromer kaum Klagen. Bemerkenswert sind insbesondere auch seine Verkaufszahlen. Seit der Taufe bis heute rollten weltweit immerhin satte 12,82 Millionen Exemplare (1994 bis Dezember 2022) von den Händler-Höfen.

In puncto alternative Antriebe macht Toyota keine halben Sachen

Apropos: In puncto alternative Antriebe macht Toyota ebenfalls keine halben Sachen. Bereits seit mehr als 20 Jahren setzen die Asiaten auf Hybrid-Technologie und Co. Das bleibt auch so. Denn außerhalb der aufgeregten Elektro-Bubble Nord- und Westeuropas halten es die Verbraucher und Autofahrer noch nicht so sehr mit Stecker-Autos. Von Umweltschutz, Klimawandel und CO2-Fußabdruck leider ganz zu schweigen. Schon der Blick nach Süd- und Osteuropa reicht. Noch krasser sieht es diesbezüglich sicherlich in Afrika und Südamerika aus, um nur einige Regionen zu nennen. So ist es gar nicht so verwunderlich, dass Toyota auch bei seinem Flaggschiff und Vorzeigemodelle weiterhin und vorerst auf ein rein elektrisches Derivat (BEV) verzichtet.

Gepfefferte Preise, umfangreiche Serienausstattung

Toyota RAV4 GR Sport als Heckansicht
Das Toyota-Flaggschiff ist das meistverkaufte SUV der Welt

Der Vollständigkeit halber sei auch noch der Hybrid (HEV) erwähnt, der 222 PS (163 kW) leistet. Mächtig Pep steckt zudem in der Preisgestaltung. Die Liste für den PHEV GR Sport geht bei gepfefferten 67.990 Euro los, der Hybrid GR Sport ist ab 57.690 Euro zu haben. Wahrlich kein Pappenstiel. Zur Beruhigung: Diese Varianten sind bereits ab Werk recht ordentlich bestückt. Zum Serienumfang gehören u.a. Klimaanlage, Voll-LED-Scheinwerfer, 12,3 Zoll großes Kombi-Digitalinstrument, Audiosystem mit Bluetooth-Freisprecheinrichtung und 10,5-Zoll-Farbdisplay samt cloudbasierter Navi und Echtzeitinfos, Tempomat, Spurhalter und Notbremssystem. Wem das alles zu teuer ist, der kann auf die Basisversion RAV4 Business Edition zurückgreifen und muss dann mindestens 43.790 Euro auf den Tisch blättern.

Der neue Toyota RAV4 GR Sport PHEV:

–        SUV-Pionier und Marken-Flaggschiff

–        Facelift fünfte Generation

–        Erstmals auch als Version GR Sport zu haben

–        Erster Toyota mit speziellen 19-Zoll-Leichtmetallfelgen

–        Plug-in-Hybrid (PHEV) sportliche Speerspitze

–        Systemleistung: 306 PS (225 kW), Spurt: in 6,0 Sekunden auf Tempo 100

–        Reichweite: rund 75 km Kilometer (WLTP), Spitze: 180 km/h

–        Verbrauch (l+kWh/100 km): 1,0 l + 16,6 kWh, CO2: 22 g/km

–        Preis: ab 67.990 Euro

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