
Stecker-SUV, Stadtgeländewagen und Schlammkönig zugleich – das Marken-Flaggschiff will nicht nur mit voller Kraft voraus zurück in die Erfolgsspur, sondern die Renaissance des einstigen Plug-in-Hybrid-Pioniers soll zudem für reichlich frischen Wind im D-Segment sorgen. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Denn der neue Mitsubishi Outlander Plug-in-Hybrid (PHEV) hat viele Gesichter und Talente, weiß zu überzeugen und will ein Gamechanger sein.

Die Sonne brennt über den Klippen von Cabo da Roca, als der Outlander PHEV bei der internationalen Fahrvorstellung in Portugals Hauptstadt Lissabon seine Krallen ausfährt. Wo der Atlantik gegen Felsen donnert, wechselt das japanische SUV mühelos zwischen elektrischem Leisetreten und kraftvollem Hybrid-Biss – ein Technik-Chamäleon, das seine vierte Generation mit neuer Reife unter Beweis stellt. Dabei baut die aktuelle Auflage auf der starken Basis und dem internationalen Erfolg dreier Generationen auf. Sein Vorgänger war der Pionier des „PHEV-plus-SUV“-Formats – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Mehr als 200.000 Einheiten wurden in Europa seit seiner Markteinführung im Jahr 2013 verkauft. Zudem erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und war anerkannt für seine hohe Wertigkeit.
Elektrisches Feuerwerk an der Tejo-Mündung
Mit 306 PS Systemleistung aus drei Antriebsquellen katapultiert sich der 2,1-Tonner in 7,9 Sekunden auf Tempo 100. Doch die wahre Stärke offenbart sich im Schleichgang: Bis zu sehr ordentlich 85 Kilometer legt der Plug-in-Hybrid rein elektrisch zurück, die 22,7-kWh-Batterie speist dabei zwei E-Motoren an beiden Achsen. Auf der Autoestrada A5 Richtung Cascais zeigt das Kombiinstrument 70 Kilometer realistische E-Reichweite nach der ersten Ladung – tatsächlich genug für eine tägliche Pendelstrecke aus dem Umland in die Stadt und zurück.
Geländegängigkeit mit portugiesischem Akzent
Abseits der Postkartenkulisse beweist der Outlander PHEV im Naturschutzgebiet Sintra-Cascais, warum Mitsubishi das S-AWC-Allradsystem als „Super All Wheel Control“ vermarktet. Sieben Fahrmodi – von Schnee (Snow) bis Matsch (Mud) – meistern selbst die schlammigen Pfade nach dem Frühlingsregen. Der 2,4-Liter-Sauger arbeitet hier diskret im Hintergrund, während die E-Motoren mit präziser Drehmomentverteilung die Reifen durch rutschige Kurven lotsen.
Stadtverkehr: Wo der Hybrid zum Stromfresser wird

In der Baixa, Lissabons historischem Zentrum, glänzt der Japaner mit seiner „Cero“-Umweltplakette. Die Rekuperation, per Lenkradwippen stufenlos regelbar, verwandelt steile Gassen in rollende Stromspeicher. Doch Vorsicht: Wer die 135 km/h elektrische Höchstgeschwindigkeit auf der Vasco-da-Gama-Brücke ausreizt, sieht die Ladeanzeige schneller sinken als den Tejo bei Ebbe.
Langstrecken-Realität: Zahlen lügen nicht
Unser Testlauf von der Altstadt bis zum Surfparadies Ericeira enthüllt die Janusköpfigkeit jedes Teilzeitstromers: Bei 120 km/h schluckt der Outlander 8,6 Liter, doch im sparsamen Hybridmodus sinkt der Verbrauch auf 6,5 Liter. Die 53-Liter-Tankfüllung reicht theoretisch für 850 Kilometer – praktisch jedoch bestimmt der rechte Fuß die Reichweite.
Lade-Chaos im Land der Entdecker
An der Schnellladesäule zeigt sich die Achillesferse: Während Konkurrenten mit CCS standardisieren, hält Mitsubishi am CHAdeMO-Anschluss fest. 32 Minuten für 80 Prozent klingen gut, doch die seltenen passenden Säulen zwingen zur Planung wie bei einer Karavellen-Expedition. Die 3,7-kW-Ladeleistung an der Wallbox erinnert daran, dass dieser Hybrid eher Nacht- als Schnelllader ist.
Design mit Premiumanspruch
Die vierte Generation des Marken-Flaggschiffs präsentiert sich als Unikat im trendigen Öko-Dress – verpackt in einem anspruchsvollen, dynamischen Design. Die geteilte Frontscheinwerfer-Formensprache soll die technische Neuausrichtung unterstreichen. Im Innenraum dominieren das großes Digitalcockpit (12,3 Zoll) und der Infotainment-Screen (9 Zoll), während das satt klingende Yamaha-Soundsystem sowie das Panoramadach den Premiumanspruch untermauern sollen.
Basis liefert Produktkonzept „I-Fu-Do-Do“

Nicht umsonst basiert der neue Outlander PHEV auf dem Produktkonzept „I-Fu-Do-Do“, was im Japanischen so viel bedeutet wie: authentisch und majestätisch. Mitsubishi verspricht damit ein Höchstmaß an Sicherheit, Komfort und Qualität bieten zu können. Zudem soll das Design Mut und Abenteuerlust ausstrahlen sowie Selbstvertrauen vermitteln. Des Weiteren kombiniert es neue optische Details mit einer Anspielung auf Mitsubishis Modellhistorie samt des SUV-Klassikers Pajero.
Fazit: Ein Unikat im angesagten Öko-Dress
Der Mitsubishi Outlander PHEV überzeugt nicht durch Effizienzrekorde, sondern punktet mit seiner technischen Vielseitigkeit. Wer Allrad-Sicherheit mit Steckdosen-Charme sucht, findet hier einen eigenwilligen Begleiter – vorausgesetzt, man akzeptiert die Marotten eines Pioniers, der seit 2013 gegen den Strom schwimmt.
Der neue Mitsubishi Outlander PHEV auf einen Blick:
– Rückkehr des PHEV-Pioniers
– Teilzeitstromer in vierter Generation
– D-Segment-SUV mit Premiumanspruch
– Hoher Komfort, ansprechende Dynamik
– Plug-in-Hybrid mit 306 PS Systemleistung mit maximal 255 Newtonmetern
– Maße (L/B/H/Radstand/Kofferraum): 4.719 x 1.862 x 1.746–1.750 mm / 2,70 m
– Gepäckvolumen mit 495–1.404 Liter
– Preise: ab 49.990 Euro
Der neue Mitsubishi Outlander PHEV auf Youtube
Mehr Infos zum neuen Mitsubishi Outlander PHEV