Weltpremiere des neuen EV3. Der kleine Bruder von Kias Elektroflaggschiff EV9 will nun bei elektrifizierten Kompakt-SUVs Maßstäbe setzen. Erster Eindruck? Könnte gelingen!
High Voltage. Bereits der preisgekrönte Vorzeigestromer EV9 sorgt für Furore. Nun setzt Kia das Segment der Kompakt-SUV unter Starkstrom und ein ebenso bemerkenswertes Statement mit seinem kleinen Bruder EV3. Denn der smarte Koreaner soll nicht nur neuer Maßstab in seiner Klasse sein, sondern auch einen nächste Meilenstein Kias auf dem Weg zu einem führenden Anbieter nachhaltiger Mobilitätslösungen markieren.
Ich durfte bereits vor der Weltpremiere am 23. Mai 2024 einen ersten Blick auf den nächsten Imageträger des südkoreanischen Autobauers werfen und den kompakten Vollelektriker ein wenig beschnuppern. Erster Eindruck: Der neue EV3 könnte die großen Hoffnungen, die die Marke in ihn setzt, erfüllen.
EV3 soll Kundenakzeptanz deutlich verbessern
Entworfen und gestaltet unter den Vorgaben der Designphilosophie „Opposites United“ (Vereinte Gegensätze), kombiniert der EV3 ein mutiges, progressives Äußeres mit einem fortschrittlichen, praktischen Interieur. Dabei lehnt er sich sowohl technologisch als auch optisch nah an sein großes Vorbild EV9 an. Der futuristische Look besticht durch schlanke, aerodynamische Linien und markante LED-Scheinwerfer, die sowohl Stil als auch Effizienz verbinden sollen. Der EV3 will aber nicht nur gut aussehen, sondern auch die maximale Reichweite aus seiner Batterie herausholen und auch da Benchmark sein. Denn zum einen soll er die Kundenakzeptanz der E-Mobilität fördern und den Wandel dorthin beschleunigen, sich zum anderen als neues Erfolgsmodell der Marke positionieren, das das Segment neu definiert. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Trotz seiner kompakten Maße (Länge: 4,30 m, Breite: 1.85 m, Höhe: 1.56 m, Radstand: 2.68 m) vermittelt der Innenraum Größe. Kia verspricht ein Maximum an Platz, Funktionalität und Komfort. Das Hightech-Cockpit bietet dem Fahrer aber auch den Passagieren das gesamte Spektrum an Fahrassistenzsystemen und vernetzter Unterhaltung. Das große, geschwungene 30-Zoll-Panoramadisplay (je zwei 12,3-Zoll-Monitore sowie ein 5,3-Zoll-Touchscreen) erstreckt sich beinahe über die gesamte Breite des Armaturenbretts und kombiniert digitale Instrumente (u. a. 12,3 Zoll-Head-up-Display) mit einem hochauflösenden Infotainment-System. Sprachsteuerung, Gestensteuerung sowie eine nahtlose Integration von Smartphone- und KI-Apps (ChatGTP) sollen ferner jede Fahrt zu einem intuitiven Erlebnis machen. Kia nennt es lösungsorientiertes Design, das die Lebensstile der Kunden unterstützt.
Das Interieur präsentiert sich zudem so nachhaltig wie noch nie und kombiniert Natur mit Modernität. Laut Hersteller werden, soweit möglich, recycelte oder Bio-Materialien verwendet und pro Fahrzeug 28,5 Kilogramm wiederverwerteter Kunststoff verbaut. So richtig spannend soll es unter der markanten Haube werden. Denn gerade dort soll der kompakte Kia-Stromer die sogenannten Marktbegleiter wie den Volvo EX30, Cupra Born oder ID.3 in die Schranken weisen, vor allem jedoch Flottenchefs, Fuhrparkmanager und unschlüssige Privatkunden überzeugen.
Bis zu 600 Kilometer Reichweite
Zumindest die vorläufigen Reichweitenwerte (das Modell steht noch nicht zum Verkauf, die Homologation/Energieverbrauchsermittlung noch aus) können sich schon mal sehen lassen: Die angestrebte kombinierte Reichweite soll 410 bzw. 600 km betragen. Dafür werden zwei Batteriegrößen von 58,3 bzw. 81,4 kWh angeboten. Der E-Motor (Frontantrieb) leistet 204 PS (150 kW). Damit soll der EV3 in 7,4 bzw. 7,7 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen. An einem DC-Schnelllader kann mit maximal 102 bzw. 128 kW geladen werden. Die Ladedauer von zehn auf 80 Prozent soll etwa 30 Minuten betragen. Naturgemäß deutlich länger dauert es an einer AC-Säule mit 11 kW. Des Weiteren ist Plug&Charge-Laden möglich und eine V2L-Funktion ebenfalls mit an Bord. Der Marktstart soll im vierten Quartal erfolgen. Preise hat Kia noch nicht genannt.