
Trotz Corona: Nach der Schockstarre keimt so etwas wie Hoffnung, das es bei Auto Wichert doch weiter geht. Nach dem Insolvenzantrag Mitte Februar 2020 gab es jetzt endlich mal wieder gute Nachrichten von einem der größten Autohäuser Hamburgs: Der Geschäftsbetrieb wurde stabilisiert, zugleich konnten Grundlagen für die Restrukturierung gelegt werden und die Fahrzeug-Auslieferung ist ebenfalls wieder angelaufen. Zudem haben erste Gespräche mit namhaften Investoren aus der Branche stattgefunden. Mit konkreten Ergebnissen wird indes nicht vor Ende April 2020 gerechnet.
Geschäftsbetrieb wurde stabilisiert, Restrukturierung und Investorensuche laufen
Derweil läuft der Werkstattbetrieb an den 23 Wichert-Standorten mit seinen rund 1.350 Mitarbeitern im vorläufigen Insolvenz-Eigenverwaltungsverfahren fort. Unabhängig davon sollen die Kunden den gewohnten Service, soweit es zurzeit der Einschränkungen aufgrund der Corona-Krise geht, unverändert in Anspruch nehmen können.
Während der Corona-Beschränkungen gilt: reparieren ja, verkaufen nein
Ebenso blieben die bisherigen Ansprechpartner die Gleichen. Das gelte für alle Bereiche. Dazu zähle der Verkauf von Bestandsfahrzeugen, der zurzeit nur über den Online- und Telefonvertrieb möglich ist, genauso wie der Werkstattbetrieb, der Räderwechsel oder der Teile- und Zubehörverkauf, sofern dieser zum Erhalt und/oder der Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit des betreffenden Fahrzeugs dient.
Mitte Februar 2020 musste Auto Wichert Insolvenz in Eigenverantwortung anmelden
Rückblende: Vor 25 Tagen musste Auto Wichert Insolvenz in Eigenverantwortung anmelden. Anträge dieser Art werden gestellt, wenn es eine realistische Aussicht auf Gesundung des in Not geratenen Unternehmens gibt. Zu den strengen Regularien zählt indes auch, dass den zwar noch de facto handelnden Personen eine übergeordnete Führungsinstanz vorsteht. Selbige konnte nun erstmals Positives vermelden:
Fahrzeugauslieferung für VW, VWN, Audi, Skoda und Seat wieder angelaufen
Der Prüfungsprozess sei abgeschlossen, entsprechende Vereinbarungen mit Audi, VW und der VW-Bank geschlossen. Restrukturierungsgeschäftsführer Prof. Dr. Gerrit Hölzle: „Es werden alle vor dem Insolvenzantrag geleisteten Anzahlungen für den Neu- und Gebrauchtwagenkauf der Marken Audi, VW und VW Nutzfahrzeuge (VWN) voll angerechnet und die Autos zeitnah ausgeliefert.“ Hölzle weiter: „Für Skoda und Seat sind wir zuversichtlich, kurzfristig ebenfalls mit der Auslieferung beginnen zu können.“ Inzwischen wurde auch für diese Marken das Go für die Auslieferung gegeben.