Please ProCeed to the next level. Er ist schick, sportlich und schnell. Mit dem rassigen Shooting Brake will Kia den nächsten Schritt machen. Sein Auftrag: Nicht nur die Erträge zu steigern, sondern vor allem auch die Sympathiewerte für die aufstrebende asiatische Marke spürbar nach vorne zu bringen.
Südkoreanischer Hersteller will kräftig an Image und Bekanntheitsgrad feilen
„Kennen Sie Kassel?“, fragte einst Loriot in einem seiner legendären Sketche. „Kennen Sie Kia?“, fragte nun der ambitionierte Autobauer in einer repräsentativen Umfrage rund 2 500 deutsche Autofahrer. Das Ergebnis war eher ernüchternd. Kaum mehr als 54 Prozent der Neuwagenkäufer konnten aktuell mit Ceed und Co. etwas anfangen. Und dies trotz der enormen Zuwächse bei den Zulassungen. Während der Gesamtmarkt im Zeitraum 2010 bis 2018 in der Bundesrepublik um 18 Prozent zulegte, konnte Kia Motors seinen Absatz in Deutschland innerhalb von acht Jahren um satte 80 Prozent von 36 624 auf 65 797 verkaufte Einheiten steigern.
Kia steigert Absatz in Deutschland um 80 Prozent innerhalb von acht Jahren
Vielleicht gerade auch deshalb spuckt man in der Frankfurter Deutschland- und Europazentrale jetzt noch mehr in die Hände und nimmt nach Volkswagen mit Mercedes nun auch einen der Premium-Platzhirsche ins Visier – zumindest, wenn es um die Golf-Klasse geht und natürlich nur hinter vorgehaltener Hand. Aussehen ist nicht alles, aber enorm wichtig, lautet dabei die Devise. „Wir wollen die Marke mit noch mehr Emotion aufladen“, sagt Deutschland-Chef Steffen Cost. Und der Kia-Geschäftsführer weiter: „Der neue ProCeed ist Design-getrieben und vermittelt besonders in der GT-Version ein Fahrerlebnis, das der dynamischen Formensprache voll entspricht.“
Neben Mercedes GLA SB ProCeed einziger Shooting Brake in der Golf-Klasse
Aber der Reihe nach. Bei der jüngsten Auflage des ProCeed haben sich die Entwickler von der dreitürigen Vorgängerversion verabschiedet und für die neuste Generation Dynamik und sportliches Outfit des alten ProCeed mit den Vorzügen Vielseitigkeit und Raumkomfort des Ceed Kombi gepaart und daraus einen rattenscharfen Shooting Brake geschmiedet. Neben dem Mercedes GLA der einzige seiner Zunft in der umkämpften Kompaktklasse. „Der ProCeed repräsentiert alles, wofür Kia steht, und sticht mit seiner sportlichen Eleganz und seinen praktischen Qualitäten deutlich aus dem Angebot kompakter Familienautos hervor“, betont Steffen Cost die Merkmale des agilen Fünftürers. Im Wettbewerb gebe es eigentlich nur noch Daimlers Pendant für das sich zwar eine andere Klientel interessiere, die Autos jedoch durchaus vergleichbar seien. Denn Wünsche blieben relativ wenige offen, konstatiert der Kia-Boss selbstbewusst.
Auf der Rennstrecke Parcmotor Castelloli bei Barcelona überzeugt der ProCeed
Davon konnte sich auch der Autor bei der Fahrvorstellung in Barcelona überzeugen. Besonders auf der Rennstrecke Parcmotor Castelloli, etwa 45 Autobahn-Minuten von der katalanischen Mittelmeer-Metropole entfernt, zeigte der geschmeidige Kurvenjäger, was alles in ihm steckt. Beim getesteten Topmodell GT schmeißt sich der Turbobenziner kräftig ins Zeug und schöpft aus 1,6 Liter Hubraum 204 PS und kann ein maximales Drehmoment von 265 Newtonmeter mobilisieren. Damit gelingt der Sprint auf Tempo 100 in 7,4 Sekunden. Bei 225 km/h Spitze macht die Tachonadel der optionalen Automatikvariante Schluss. Der sechsgängige Handschalter ist nochmal um 5 km/h schneller.
Straffes Fahrwerk, direkte Lenkung, guter Grip
Das Fahrwerk ist straff, die Lenkung direkt, der Grip gut. Selbst bei hohem Tempo hält der ProCeed die Spur, nimmt ohne Probleme auch engste Serpentinen. Je nach Straße und Fahrstrecke kann zwischen den Fahrmodi Sport und Normal gewählt werden. Makel finden sich nur wenige. Sicher, bei der Beschleunigung stößt das siebenstufige Doppelkupplungsgetriebe an seine Grenzen, da helfen auch Schaltwippen und Alupedale nicht. Cost: „Der ProCeed ist kein Sportwagen.“ Auch wenn er ein bisschen auf dicke Hose macht und ein wenig danach klingt.
Schwerpunkte liegen bei Design, Fahrspaß und Komfort
Kia bietet den ProCeed in den Ausführungen GT Line und GT an. Zur Wahl stehen neben dem eben beschriebenen Top-Triebwerk ein weiterer Turbo-Benziner mit 140 sowie ein 1,6-Liter-Diesel mit 136 PS. Alle Motoren erfüllen die Euro 6d-Temp-Norm. Auch in Haltung und Proportionen unterscheidet sich der Shooting Brake von den anderen Ceed-Varianten. Das Interieur ist großzügig, der Kofferraum stattlich. Zudem ist der ProCeed laut Hersteller mit 1,42 Metern das flachste Fahrzeug im C-Segment. Im Vergleich zu seinem Modell-Bruder, dem Ceed Sportswagon (Kombi), ist er 43 Millimeter niedriger und fünf Millimeter länger. Prägendes Element des markanten Profils ist die coupéartige Dachlinie, deren dynamischer Verlauf durch ein haiflossenförmiges Chrom-Element in der Fenstergrafik betont wird und deren Abschluss die extrem geneigte Heckscheibe bildet. Ziemlich starker oder besser gesagt sympathischer Auftritt.
Der neue Kia ProCeed auf einen Blick:
- Rassiger Shooting Brake im C-Segment
- Drittes Modell aus der kompakten Ceed-Baureihe
- Sportlicher Auftritt, dynamische Fahreigenschaften
- Weitere Schwerpunkte bei Design, Technik und Komfort
- Flachstes Fahrzeug in der Golf-Klasse
- Üppige Serienausstattung und eine Vielzahl elektronischer Helfer
- Fünfsitzer mit großem Ladevolumen, Kapazität: 594 – 1.545 Liter
- Motoren: Zwei Turbobenziner und ein 1,6-Liter Diesel, alle Euro-6d-Temp
- Mit GT Line und GT lediglich zwei Ausstattungslinien
- Preis: ab 27.690 Euro
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