Alles hat ein Ende nur die Wurst hat bekanntlich zwei. Hyundai setzt noch einen obendrauf und verdoppelt die Geschichte gleich nochmal. Nach Steilheck, Kombi und dem Hochleistungssportler i30 N haben die Koreaner jetzt ihre erfolgreiche Kompakt-Baureihe mit dem schicken i30 Fastback vervollständigt. Dabei schielt das fünftürige Coupé ganz bewusst ein bisschen in Richtung Premium.
„Wir wollen auf die Einkaufsliste der deutschen Autofahrer“
Man könnte es auch ein in Leichtmetall gegossenes Statement nennen. Denn die Asiaten unterstreichen mit dem neuen i30 Fastback ihr ambitioniertes Vorhaben, eine veritable Alternative zu VW zu werden. Deutschland-Chef Markus Schrick: „Wir wollen auf die Einkaufsliste des deutschen Autofahrers.“ Um dieses Ziel zu erreichen, setzt der fünftgrößte Autobauer der Welt zunehmend auf Modelle, die nicht nur vernünftig und verlässlich sind, sondern auch noch gut aussehen und durch Komfort punkten.
Chefdesigner Thomas Bürkle schwärmt von einem „emotionalen Meisterwerk“
So standen beim i30 Fastback Fahrspaß und emotionales Design auf der Entwicklungsagenda ganz oben. Entsprechend aufwendig präsentiert Hyundai den eleganten Fünftürer bei der internationalen Fahrvorstellung in Valencia. In der imposanten Kulisse der futuristischen City of Arts and Sciences (dt: Stadt der Künste und Wissenschaften) schwärmt Chefdesigner Thomas Bürkle dann gar von einem „emotionalen Meisterwerk“ und meint damit nicht das einzigartige Museumsareal in Spaniens drittgrößter Metropole, sondern das jüngste Derivat aus der i30-Baureihe.
Bis zur B-Säule baugleich mit Limousine entzückt Fastback mit knackigem Hintern
Vor allem der knackige Hintern fällt sofort ins Auge. Bis zur B-Säule baugleich mit dem normalen i30-Fünftürer, positioniert sich der Fastback mit seinem markanten Heck als wirklich eigenständiges Modell. So ist die dritte Karosserie-Variante auf Anhieb an der charakteristischen Dachlinie zu erkennen, die in einem schwungvollen Bogen bis unterhalb des Heckfensters verläuft und erst in einem integrierten Dachspoiler endet. Neu gestaltete Rückleuchten, eine über die gesamte Breite verlaufende Falz sowie ein auffälliger Stoßfänger hinten runden den prägnanten Auftritt ab.
Länger, flacher, niedriger und eigenständigen Erkennungsmerkmalen
Gegenüber dem Steilheck-Bruder legt der Fastback um satte elf Zentimeter auf eine Fahrzeuglänge von 4,45 Meter zu. Dagegen wurde die Karosserie um fünf Millimeter abgesenkt und die Dachlinie 25 Millimeter niedriger gesetzt. Deshalb verliert die Karosseriehöhe drei Zentimeter und liegt nun bei knapp 1,43 Meter. Um den sportlichen Look zu verstärken, wurde auch an der Frontpartie geschraubt. Der markentypische Kaskadengrill fällt flacher aus, die untere Lüftungsöffnung ist kraftvoller. LED-Tagfahrlicht und Scheinwerfer leuchten mit schwarz eingefärbter Blende.
Funktionales Cockpit, etliche elektronische Helfer, kleiner, enger Fond
Das Interieur wiederum präsentiert sich im bewährten Stil: funktionales Cockpit, übersichtliches Armaturenbrett sowie intuitiv bedienbares Infotainment und eine ganze Reihe elektronischer Helfer. Während Fahrer und Beifahrer genügend Platz haben, bietet sich im Fond ein spürbar anderes Bild. Naturgemäß fällt der Raumkomfort dort trotz 2,65 Meter Radstand geringer aus. Größere Passagiere haben es deshalb auf der Coupé-Rückbank schwerer, eine bequeme Sitzposition zu finden. Auch die Sicht nach draußen ist durch die kleinen Seitenfenster nicht optimal. Und ganz nebenbei: Selbst der Fahrer hat durch die schmale Heckscheibe einen eingeschränkten Rückblick. Dagegen schluckt der Kofferraum 450 Liter, bei umgeklappter Rückbank kann die Ladekapazität auf bis zu 1.351 Liter erweitert werden. Recht ordentlich für ein Kompakt-Coupé.
Zwei Turbo-Benziner mit 88 (65) und 140 PS (103 kW)
Laut Hyundai-Marketingsprech richtet sich das vierte Modell aus der aktuellen i30-Familie besonders an junge, technik- und designaffine Menschen mit aktiver Freizeitgestaltung. Das mag stimmen. Denn die etwas reiferen, nicht minder sportlich interessierten Autofahrer, könnten, ob eines maladen Rückens oder einer beginnenden Hüftarthrose, beim niedrigen Ein- und Ausstieg Schwierigkeiten bekommen. Die Fahrt durch den Großstadt-Dschungel geht wiederum leicht von der Hand. Mit dem Topmotor, einem 1,4-Liter-Vierzylinder, zeigt sich der i30 Fastback recht dynamisch sowohl beim Ampelstart als auch bei der Beschleunigung in höheren Gängen. Der Turbo-Benziner greift auf 140 PS (103 kW) zurück, entwickelt ein maximales Drehmoment von 242 Nm und kann mit Sechsgang-Handschaltung oder Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (7DCT) geordert werden.
Hyundai denkt bereits über ein weiteres i30-Derivat mit dem Kürzel N nach
Zum Start gibt’s noch einen weiteren aufgeladenen 1,0-Liter-Ottomotor mit 88 PS (65 kW). Im Sommer soll ein 1,6-Liter-Diesel nachgereicht werden. Die Markteinführung ging still und leise von statten. Hyundai-Deutschland-Geschäftsführer Markus Schrick: „Kombi können wir. Nun wollen wir auch die Nische besetzen.“ Rund zehn Prozent Marktanteil soll der Fastback innerhalb der i30-Familie erreichen und mit auf der momentanen Erfolgswelle surfen. Schrick: „Wir kalkulieren eher vorsichtig und wollen nachhaltig wachsen. Dabei setzen wir auf eine starke Verwurzelung in Europa.“ So wurde die i30-Baureihe größtenteils in Hyundais Entwicklungszentrum in Rüsselsheim ersonnen und läuft im eigenen Werk in Nosovice (Tschechien) vom Band. Ende gut, alles gut? Vielleicht noch nicht ganz. Man denkt in Offenbach offenbar über ein weiteres i30-Modell mit dem Kürzel N nach, der i30 Fastback N-Performance. Aber das ist eine andere Geschichte…
Der neue Hyundai i30 Fastback auf einen Blick:
- Fünftüriges Coupé
- Bis zur B-Säule baugleich mit Limousine
- Länger, flacher, niedriger, mit eigenständigen Erkennungsmerkmalen
- Funktionales Cockpit und etliche elektronische Helfer
- Kofferraumvolumen: 450 Liter – 1.351 Liter
- Antrieb: Zwei Turbo-Benziner mit 88 (65) oder 140 PS (103 kW)
- Preis: ab 22.200 Euro